Was bedeutet Techniktraining?
Techniktraining bedeutet das Einüben und Wiederholen von Techniken (Bewegungsabläufen) am kooperativen Partner. Teilt man eine Trainingseinheit grob ein, stellt das Techniktraining in den meisten Schulen den zweiten von drei (Erwärmung, Technik, Sparring) Trainingsabschnitten dar.
Im Techniktraining können gleichzeitig viele Ziele verfolgt werden: Erweiterung des technischen Repertoires, Schulung von koordinativen Fähigkeiten, Entwicklung des Körpergefühls für den eigenen Schwerpunkt und den des Partners, erfolgreiches Nutzen von Hebelwirkungen verschiedenster Art, uvm.
Techniktraining findet in aller Regel als Partnerübung statt. Bei der Ausführung der Techniken unterscheidet man den aktiven Partner (Tori) vom passiven Partner (Uke).
Entscheidend für ein effektives und effizientes Techniktraining ist die Schaffung von Körperspannung zwischen Tori und Uke, die es ermöglicht die Bewegungen natürlich und wettkampfnah zu durchlaufen. Beiden Partnern soll ein korrektes Gefühl von Kontrolle, Gleichgewichtsverteilung und Hebelwirkung vermittelt werden.
Tips und Gedanken
Beobachte den Trainer genau und höre aufmerksam zu
Beobachte genau die Präsentation der Technik und versuche dir die einzelnen Schritte exakt einzuprägen. Sei dir bewusst, dass auch das Verhalten des passiven Parts eine entscheidende Rolle bei der Ausführung der anschließenden Partnerübung spielt. Höre genau zu welche Details der Trainer herausstreicht. Konzentriere dich bis zum Ende der Präsentation und nehme auch die Handlungsanweisung (abwechselnd arbeiten, auf Zeit arbeiten, …) bewusst auf und halte dich daran.
Wenn etwas unklar ist – Frage!
In aller Regel sind die Positionen und Techniken sehr komplex. Die Erklärungen sind durchtränkt von Fachbegriffen und euer Trainer ist ein krasser Nerd, der gar nicht mehr merkt was für ein Fachchinesisch er redet. Wenn du eine Frage hast, stelle diese. Es gibt wirklich keine dumme Fragen. Außer du hast vorher nicht zugehört 😉
Nicht verkrampfen und ruhig Atmen
Beide Partner sollten alle Bewegungen entspannt und mit ruhiger Atmung durchführen. Fühle deinen Körper und den deines Partners und stelle sicher, dass keiner von euch beiden verkrampft oder Geräusche beim Atmen von sich gibt.
Verhalte dich kooperativ
Alle Techniken sind in unserem Sport darauf ausgelegt, dass sie, korrekt ausgeführt, gegen voll Widerstand gebende Gegner funktionieren. Getestet werden kann dies im Sparringsteil der Trainingseinheit und natürlich im Wettkampf. Nicht im Techniktraining. Hier ist es die Aufgabe des passiven Parts eine natürliche Körperspannung aufzubauen, den aktiven Part bei der Ausführung der Technik jedoch nicht zu behindern, sondern ihn bei der Ausführung der Technik zu unterstützen. Tori und Uke arbeiten als Team, Ziel ist die perfekte und wettkampfnahe Ausführung der Technik.
Breche nicht aus der zu trainierenden Technik aus
Es gibt immer mindestens eine Verteidigung, Alternative, Folgetechnik, Youtube Idee,…
Im aktiven Teil des Techniktrainings ist allerdings nicht die Zeit in Frage zu stellen, auszuprobieren, oder anzupassen. Führe die Technik so aus, wie sie gezeigt wurde. Das heisst nicht, dass du nicht hinterfragen sollst – tue dies nur zum richtigen Zeitpunkt, bzw. an die richtige Adresse.
Grundvoraussetzung für ein gesundes Trainingsklima ist, dass dem Trainer und der Ausführung seiner Techniken vertraut wird. Sollt ihr kritisch hinterfragen – ja. Wenn ihr aber generell jede Technik oder Grifffolge in Frage stellt, solltet ihr Euch vielleicht nach einem Trainer umschauen, der Euch ein besseres Gefühl gibt.
An fortgeschrittene Sportler: Ihr seid Vorbilder für alle anderen auf der Matte. Wenn Anfänger unsicher sind, schauen die als erstes was ihr macht. Bittet haltet euch also an die Technik und experimentiert in dieser Phase des Trainings nicht herum. Auch finde ich, gebührt es der Respekt vor dem Trainer, sich an die präsentierten Details und Grifffolgen zu halten, auch wenn ihr in eurem persönlichen Game andere Lösungen bevorzugt.